Dylan Farrow, Woody Allens Adoptivtochter, spricht erstmals detailliert über ihre Missbrauchsvorwürfe. Foto: Wikipedia

Dylan Farrow, Woody Allens Adoptivtochter, spricht erstmals detailliert über ihre Missbrauchsvorwürfe. Foto: Wikipedia

New York (US-Bundesstaat New York) – Woody Allens Adoptiv-Tochter Dylan Farrow hat erstmals detailliert über ihre Missbrauchsvorwürfe gegenüber dem Regisseur gesprochen. In der “ New York Times ” schildert sie, wie sie 1993 als Siebenjährige in einem Dachboden missbraucht worden sei.

Die Missbrauchsvorwürfe waren bereits 1992 Gegenstand staatsanwaltlicher Ermittlungen. Damals ging es um “unsittliches Berühren” von Dylan Farrow, die heute unter anderem Namen in Florida lebt und glücklich verheiratet ist.

Woody Allen wurde nie verurteilt: Ein Staatsanwalt sagte, es gebe einen “hinreichenden Verdacht”, dass der Regisseur sich an seiner Adoptiv-Tochter vergangenen habe – er habe aber keine Anklage erhoben, weil diese für Dylan Farrow “traumatisch” sein könne. Mehrere Psychiater zweifelten die Vorwürfe an .

Und Allen-Biograf Robert B. Weide schrieb im “Daily Beast” , dass das Videoband, auf dem die siebenjährige Dylan über die (wirklichen und vermeintlichen) Geschehnisse spricht, geschnitten worden sei. Er fragt, ob Dylans Mutter, die Schauspielerin Mia Farrow, das Kind trainiert habe.

Die Vorwürfe von Dylan Farrow gegen Woody Allen sind allerdings erheblich und sehr detailliert:

Er habe sie siebenjährig auf einen dunklen Dachboden geführt, wo sie sich auf den Bauch legen und mit der Modelleisenbahn des Bruders spielen sollte. “Dann hat er sich sexuell an mir vergangen.” Währenddessen habe er sie ein “gutes Mädchen” genannt, ihr gesagt, dass dies ihr gemeinsames Geheimnis sei und sie gemeinsam nach Paris fliegen würden. “Bis heute finde ich es schwer, Modelleisenbahnen anzuschauen”, schreibt Dylan Farrow in dem offenen Brief auf der Webseite der New York Times.

Der Regisseur habe schon zuvor “Dinge getan, die ich nicht mochte” – er habe seinen Daumen in ihren Mund gesteckt, sich in Unterwäsche mit ihr ins Bett gelegt und seinen Kopf in ihren nackten Schoss gelegt und tief eingeatmet. “Diese Ding geschahen so oft, so routiniert, so gut versteckt von der Mutter, die mich geschützt hätte, hätte sie davon erfahren, dass ich dachte, dies ist normal.”

Aber was auf dem Dachboden geschah, sei so anders gewesen, dass sie das Geheimnis nicht mehr aufbewahren konnte. “Ich ahnte nicht, welchen Sturm ich damit entfachen würde.” Dylan Farrow schreibt, dass es sie verfolgt habe, dass der Adoptiv-Vater nie verurteilt worden sei.

Sie wolle jetzt sprechen, damit andere Missbrauchsopfer ebenfalls ihr Schweigen brechen.

Eine Stellungnahme von Woody Allen gab es am Samstag nicht.

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