Kingston (Jamaika) – Eigentlich sollte man erwarten, dass Marihuana im Karibik-Staat Jamaika schon lange legal wäre. Aber nein: Bislang kann man in der Heimat von Reggae und Ganja für den Besitz von Rauchwaren verhaftet werden. Das soll sich nun ändern: Der Justizminister des Staates hat die Legalisierung von Marihuana angekündigt.
Laut der britischen Tageszeitung “The Guardian” hat das Kabinett von Jamaika bereits den Gesetzesänderungen zugestimmt.
Demnach sei der Besitz von Marihuana für den persönlichen Gebrauch straffrei – die Höchstmenge betrage 57 Gramm. Erlaubt sei der “Gebrauch” von Ganja aus medizinischen sowie religiösen bzw. therapeutischen Gründen, sofern dies ein registrierter Mediziner verschrieben habe. Geraucht werden dürfe im Privatraum.
Der Grund für die Legalisierung: “Zuviel unserer jungen Menschen wurden als Straftäter verurteilt, nachdem sie mit einem Spliff entdeckt worden waren”, sagte Justizminister Mark Golding. Dies habe zu Nachteilen bei der Jobsuche sowie bei der Beantragung von Visa bei Auslandsreisen geführt.
Deshalb plant das Kabinett von Jamaika auch, sämtliche Straftaten, die nach dem neuen Gesetz legal sein würden, aus dem Vorstrafenregister zu streichen.
Wer trotzdem noch einen Strafzettel fürs Ganja-Rauchen bekommen sollte (etwa wegen Marihuana-Konsum in der Öffentlichkeit), habe künftig 30 Tage lang Zeit, diesen zu bezahlen. Ansonsten gilt der Drogenmissbrauch als minderes Vergehen, der mit Sozialarbeit bestraft werde.
Zuletzt hatte Uruguay Marihuana legalisiert. Auch in einigen US-Bundesstaaten ist das Verbot in begrenztem Maße aufgehoben.
Der “Guardian” würdigt die geplante Legalisierung mit einer Playlist auf “Spotify” mit Klassikern wie Peter Toshs “Legalize It”: