Newport News (US-Bundesstaat Virginia) – Immer mehr Gangsta-Rapper aus den USA sitzen im Gefängnis, nachdem sie in ihren Texten mit Straftaten geprahlt haben. So könnte Antwain Steward, der sich als Rapper Twain Gotti nennt, etwa im Mai wegen Mordes an zwei Heranwachsenden verurteilt werden. Der Beweis: ein You Tube Video.
Der Doppelmord geschah bereits im Jahr 2007, wie die “ New York Times ” schreibt.
Es gab keine Zeugen für den Mord an dem 16-jährigen Christopher Horton und dem 20-jährigen Brian Dean; die Waffe wurde ebenfalls nie entdeckt. Aber dann sah ein Ermittler das Video zu dem Song “Ride Out” von Twain Gotti. “But nobody saw when I fucking smoked him. Roped him, sharpened up the shank, then I poked him, 357 Smith & Wesson beam scoped him”, singt er in dem Lied.
Die Ermittler ist überzeugt, dass der Gangsta-Rapper Antwain Steward darin über den Mord vor rund sieben Jahren sind. Der Sänger streitet das allerdings ab. Trotzdem sitzt er derzeit in Untersuchungshaft.
Die Ermittler haben allerdings nur wenige Indizien: Der Verdächtige habe sich früher mit Christopher Horton, Mitglied einer rivalisierenden Gang, gestritten, berichteten Zeugen. Angeblich hat die Staatsanwaltschaft mehrere Zeugen, darunter eine Person, die ein Geständnis gehört haben haben will.
Text passt nicht zum Tathergang
Doch laut der Verteidigung war einer der Zeugen früher selbst als Verdächtiger gehört worden, er könnte also ein Interesse daran haben, dass der Gangsta-Rapper, dessen Karriere gerade begann, verurteilt werden würde. Alle Zeugen hätten Steward erst Jahre nach der Tat mit dem Verbrechen in Verbindung gebracht.
Deshalb glaubt die Verteidigung, dass das Video zu dem Lied im Mittelpunkt der Anklage stehen wird. Dabei passt der Text nicht einmal zum Tatverlauf: In “Ride Out” ist nur von einem Mord die Rede, und ein Messer war anders als in dem Lied keine Tatwaffe.
Dass Gangsta-Rapper nicht unbedingt Straftäter sein müssen, sieht man aber an dem HipHop-Star Rick Ross. Der singt zwar über die Unterwelt von Miami, war aber laut New York Times selbst ein Gefängniswärter, bevor er seine Karriere als Musiker startete.