Mexiko-Stadt (Mexiko) – Die mexikanische Regierung und die US-Behörden liefern sich gerade einen erbitterten Kampf: Es geht um das Leben von Edgar Tamayo. Er hat einen US-Cop umgebracht, soll am Mittwoch hingerichtet werden.
Der Mann soll laut dem US-Nachrichtensender “ CNN ” noch in dieser Woche im US-Bundesstaat Texas eine tödliche Injektion bekommen. Die mexikanische Regierung argumentiert, dass dies gegen internationales Recht verstoße.
Wie es bei “CNN” weiter heißt, wird die Frage, ob Ausländer in den USA überhaupt hingerichtet werden sollten, schon länger diskutiert. US-Sekretär John Kerry erklärte, dass die gegenwärtige Handhabung auch das Leben von Amerikanern im Ausland gefährde.
Der Cop-Killer Edgar Tamayo
Der 46-jährige Tamayo wurde 1994 verurteilt, einen Houstoner Polizeibeamten mit drei Schüssen in den Hinterkopf ermordet zu haben.
Mexikos Aussenministerium ließ am Sonntag verlauten, dass die Injektion, die Tamayo am Mittwoch in den Tod schicken soll, eben gegen internationales Recht verstoße, weil Tamayo nicht darüber informiert wurde, dass er während der Verhandlung Unterstützung von Konsulat hätte beantragen können.
Das ist nicht das erste Mal, dass Mexiko versucht, die Hinrichtung von Staatsbürgern zu verhindern. Bereits 2008 und 2011 versuchte die südamerikanische Regierung dies. Beide Versuche blieben erfolglos.
“Die mexikanische Regierung ist gegen die Todesstrafe und hat sich entschieden, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um Staatsangehörige, die hingerichtet werden sollen, vor dieser Strafe zu schützen”, hieß es von Seiten des Ministeriums.
Auch John Kerry äußert bedenken: “Ich will klarstellen, dass ich nicht an der Verurteilung Tamayos zweifele. Als ehemaliger Anwalt habe ich auch keine Sympathien für Menschen, die einen Polizeibeamten umbringen. Doch hier muss ich Einspruch einlegen, weil ein Prozess angeschoben wird, der auch negativen Einfluss auf die Behandlung von US-Bürgern im Ausland haben könnte”, schrieb er.