Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) – Dass Sirgiorgio C. jemals 100 Millionen Dollar von Nike bekommt, ist unwahrscheinlich. Wie Amerika Nachrichten berichtete, verlangt der Zuhälter die hohe Summe, weil der Schuhhersteller nicht davor gewarnt hat, dass er seine Air Jordan als Waffe benutzen kann. Doch es gibt tatsächlich genügend seltsame Warn-Labels in den USA. Und jetzt wurde McDonald’s auch erneut wegen seines heißem Kaffees verklagt.
Das Center for America wählt jedes Jahr Warn-Labels aus, die völlig durchgeknallt sind. Firmen vermerken die Warnungen auf ihren Geräten, um möglichen Klagen zu entgehen.
Das waren die Gewinner des Wettbewerbs “Seltsamste Warn-Label” im Jahr 2013:
- Ein Schrittzähler warnt: “Die Firma ist nicht verantwortlich für Krankheiten oder Verletzungen, die bei der Benutzung des Schrittzählers auftreten.”
- Aufdruck auf einer Verpackung von Gummiwürmern zum Fischen: “Nicht für den menschlichen Verzehr.”
- Warnung auf einer Packung mit Streichhölzern: “Die Entzündung dieses hergestellten Produkts resultiert in der Emission von Kohlenmonoxid, Ruß und anderen Nebenprodukten einer Entzündung, die im Bundesstaat Kalifornien als Verursacher von Krebs, Geburtsfehler und andere Schäden bei der Fortpflanzung bekannt sind.” Die Packung warnt nicht vor den Gefahren eines Feuers.
- Warnung auf einem Reinigungsmittel: “Nicht für Kontaktlinsen oder direkte Benutzung im Auge.”
- Und schließlich der Hinweis auf einem Verlängerungskabel: “Nach der Benutzung Hände waschen.”
Solche Warn-Labels finden sich in den USA immer wieder. Im Jahr 2012 wurde zum Beispiel ein Nackenkissen für Kinder mit dem Aufdruck “Produkt von Babys und Kindern fern halten” prämiert. Im Jahr 2010 wurde eine Freisprechanlage für Autos gelobt – “Nicht für die Benutzung in fahrenden Vehikeln gedacht” hieß es. Und auf einem Eierkarton stand einst laut Forbes : “Produkt kann Eier enthalten”.
Natürlich wollen sich Firmen so vor Klagen wie die von Sirgiorio C. schützen. In Los Angeles hat erst in dieser Woche eine Frau McDonald’s verklagt, weil sie sich mit Kaffee verbrannt hat (seit der Klage einer Frau vor 20 Jahren, die eine unbekannte Summe zugestanden bekam wegen heißem Kaffee, haben Becher in den USA einen Warn-Hinweis). Der Deckel habe sich geöffnet, heißt es laut LA Times in der Klageschrift.
…und schon wieder wird die Geschichte falsch erzählt:
McDonalds ist verklagt worden, weil die Kaffeemaschine defekt war und den “Coffee to Go” siedend heiß brühte- das war dem Personal auch bekannt. Und “Coffee to Go” definiert sich nunmal dadurch, daß der Kaffee sofort trinkbar und eben NICHT so heiß ist.
Der Frau ist denn im Auto der siedende Kaffee in den Schritt gekippt, weil der Deckel auch nicht richtig auf den Becher gedrückt worden ist.
Eigentlich wollte die Frau nur die Behandlungskosten wegen den Verbrühungen ersetzt bekommen, aber McDonalds hat versucht, sich davor zu drücken, und da der Konzern schon mehrmals versucht hat, die eigenen Kunden deratrig zu übervorteilen, gabs nach der “three strikes”-Regel dann eine empfindliche Geldstrafe für McDonalds.
Und diese strafe ist eben eher die Strafe für die verschiedenen Vergehen insgesamt, und nicht für “zu heißen Kaffee”.
Wenn sich ein Autor schon darüber beschwert, daß diese Geschichte seit 20 Jahren kursiert, hat er auch 20 Jahre Zeit gehabt, um das mal richtig zu recherchieren, statt die McDonalds-PR-Version von der Frau aufzuwärmen, die “zu dumm zum kaffeetrinken war”.
Vielen Dank für deinen Kommentar.
Allerdings ist hier weder die Rede von dem historischen Fall, noch bewerten wir an dieser Stelle, welche der beiden Parteien in irgendeiner Weise Recht hat.