Rio de Janeiro (Brasilien) – Brasilien Ex-Prsäident Joao Goulart wird wohl exhumiert. Der Grund: Experten wollen jetzt – nach 37 Jahren – die genaue Todesursache feststellen. Er wurde vermutlich vergiftet.
Goulart starb 1976 im Exil Argentinien. Damals hieß es, er sei einem Herzversagen erlegen. Doch schon damals gab es Zweifel an der Todesursache. Ein Mann aus Uruguay behauptete bereits damals, dass Joao Goulart vergiftet worden war.
Joao Goulart regierte Brasilien von 1961 bis 1964. Seine sterblichen Reste wurden am Mittwoch in Sao Borja, einer kleinen brasilianischen Stadt an der Grenze zu Argentinien, ausgegraben.
Die Wissenschaftler nahmen die sterblichen Überreste laut der britischen Rundfunkanstalt “ BBC ” mit in ein Labor in Brasilia. Dort soll es einen staatlichen Gottesdienst geben, bei dem auch der amtierende Präsident Brasilien Dilma Rousseff anwesend sein soll. Der Hintergrund: Goulart war bislang der einzige Präsident in der Geschichte des Landes, dem diese Ehre nicht zuteil wurde – bislang.
Danach werden die sterblichen Überreste auf Spuren von Giften untersucht.
Goulart wurde am 6. Dezember 1976 tot in der argentinischen Stadt Mercedes gefunden, neun Monate, nachdem ein militärischer Putsch ihn stürzte, die “Junta” übernahm das Zepter. Zweifel am Tod durch Herzversagen wurden erneut vor fünf Jahren laut. Ein Agent aus Uruguay soll ihn vergiftet haben, angeblich hatte ihn die neue Militär-Regierung geschickt.
“Heute öffnen wir ein neues Kapitel in des mysteriösen Todes des früheren Präsidenten vor 37 Jahren”, erklärte die Organisation “Human Rights” in einer Mitteilung. Auch die Familie des Ex-Präsident wartet seit dieser Zeit auf Gerechtigkeit, sie will wissen, woran Goulart wirklich starb.
Mehr als 500 Menschen starben unter der “Junta”, die Goulart vom Regierungssitz in den 1970ern stürzte.