Jeffersonville (US-Bundesstaat Indiana) – Eigentlich sollte Destiny H. nur 48 Stunden im Gefängnis von Clark County, Indiana, verbringen. Doch weil ein Richter sie aus schier unerklärlichen Gründen einfach vergaß, kam die 34-Jährige erst nach 154 Tagen frei. Und das auch nur aus Zufall.
Wie die örtliche Tageszeitung News and Tribune schreibt, wurde sie am 22. August zu zwei Tagen Gefängnis verknackt – sie stand wegen Drogenproblem unter gerichtlicher Aufsicht und hatte beim Drogentest eine verdünnte Probe abgeliefert.
Richter Jerry Jacobi verurteilte sie deshalb zu zwei Tagen Gefängnis, ordnete aber auch an, dass sie bis zu einer weiteren Anordnung im Knast bleiben solle, um eine passende Empfehlung für eine weitere Drogenbehandlung abgeben zu können. Was dem Gericht des Landkreises wohl noch teuer zu stehen kommen könnte: Destiny H. hatte auch keinerlei anwaltlichen Beistand, wie die NY Daily News schreibt.
Dumm nur, dass kein Mitarbeiter des Drogenprogramms nach ihr schaute und die entsprechende Empfehlung abgab. Der Richter vergaß schlichtweg, diesen Termin festzulegen. Unklar ist, warum Destiny H. die ganze Zeit über nicht protestierte. Als ein Richter sie danach fragte, schwieg die Frau.
Erst eine Staatsanwältin bemerkte den Fehler, als sie ältere Fälle kontrollierte. Einen Tag später war die 34-Jährige frei. Der Richter, der die Freilassung anordnete, sagte, dass jemand “ganz großen Mist” gebaut habe.
Laut Opposing Views will Destiny H. nun den Kreis verklagen. “Ich denke nach meiner Unterhaltung mit meiner Klientin, dass dies ihre Intention ist. Ich kann nicht kommentieren, ob es einen Fall gibt oder nicht”, sagte Anwalt Nathan Masingo.