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Wegen seiner “Reichtumitis” wusste ein 16-Jähriger offenbar nicht, dass er keine Menschen bei einem Unfall töten darf. Foto: Stork

Tarrant County (US-Bundesstaat Texas) – Ein 16-Jähriger, der sturzbetrunken einen Unfall gebaut und dabei vier Menschen getötet hat, kommt mit einer Bewährungsstrafe davon. Der Grund: Ethan C. ist selbst ein Opfer. Er hat die “Affluenza” (grob übersetzt “Reichtumitis”) und kannte daher seine Grenzen nicht.

Den Verwandten der vier Getöteten dürfte diese Begründung wie ein schlechter Scherz vorkommen. Denn Ethan C. hatte im Juni gleich gegen mehrere Gesetze verstoßen.

Er war mit rund 110 Stundenkilometern auf einer Straße unterwegs, auf der eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern galt. Und er hatte einen Alkoholspiegel von 2,4 Promille. In Texas gelten 0,8 Promille für Erwachsene; wer unter 21 Jahre alt ist, darf mit Alkohol im Blut überhaupt nicht fahren.

Die Staatsanwaltschaft forderte deshalb 20 Jahre Haft für ihn.

Doch wegen seiner “Reichtumitis” kommt der Junge mit einer Bewährungsstrafe von zehn Jahren davon, wie CNN berichtet .

Ein Psychologe hatte ihm die Krankheit, die es in keinem Lehrbuch für Medizin zu finden gibt, bescheinigt. Ethan C. war nach Ansicht des Sachverständigen mit reichen, privilegierten Eltern aufgewachsenen. Diese hätten keinerlei Grenzen gesetzt. Wie das Online Magazin Austinist übersetzt: Er hatte die “Reiche Leute können sich alles erlauben”-Krankheit.

So hätten die Eltern ihn nicht bestraft, als die Polizei ihn 15-jährig in einem Auto mit einem nackten 14-jährigen Mädchen gefunden habe. Und ihm sei schon mit 13 erlaubt worden zu trinken – was in den USA nicht legal ist.

Der 16-Jährige soll sich nun in eine Anstalt begeben, wo er von der Krankheit, zu viel Reichtum zu besitzen, geheilt werden solle. Dazu solle er laut Austinist zwei Jahre keinen Kontakt mit den Eltern haben. Verstößt er gegen die Bewährungsauflagen, geht er für zehn Jahre ins Gefängnis.

Kann Reichtum Justiz kaufen?

Eric Boyles, der Frau und Tochter bei dem Unfall verlor, war schockiert über das Urteil: “Es gibt absolut keine Konsequenzen für die Geschehnisse an jenem Tag. Die Nachricht muss sein, dass auch wer Geld und Privilegien hat, sich nicht die Justiz in diesem Land kaufen kann.”

Zu dem Unfall war es gekommen, weil eine Frau ein Problem mit ihrem Auto hatte und am Rande der Straße parkte. Boyles’ Frau und Tochter, die in der Nähe wohnten, halfen ihr. Ein Pastor hielt ebenfalls an, um zu helfen. Ethan C. raste betrunken in die Personengruppe.

Tags: Geriet Justiz Reichtum

This article has 2 comments

  1. Catharina Haertel
    Antworten

    So so er hat gegen Gesetze gebrochen…

  2. Pingback: Neue Details im Fall von Unfallfahrer mit "Affluenza" ("Reichtumitis") - Amerika Nachrichten

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