Labelle (US-Bundesstaat Florida) – Ein zwölfjähriger Junge ist in Florida offenbar von einem Gehirn fressenden Parasiten getötet worden. Zachary Rey ist nach Angaben des US-Fernsehsenders CNN hirntot, er wird aber weiterhin künstlich beatmet, damit sein Körper für Organspenden zur Verfügung stehe.
Zachary Rey litt an einem Gehirn fressenden Parasiten namens Naegleria fowleri. Die Amöbe lebt im Südosten der USA vor allem in heißen Quellen und warmen Wasser. In einzelnen Fällen haben Opfer Nasenspülungen mit warmen Wasser vorgenommen und sich so angesteckt. Der Parasit dringt über die Nase in den Körper seines Opfers ein und wandert dann ins Gehirn. Nur auf diese Weise kann man sich anstecken – wer den Gehirn fressenden Parasit mit Wasser trinkt, kann sich nicht anstecken. In Europa kommt der Parasit nicht vor.
Ansteckungen mit der Krankheit sind äußerst selten: Zwischen 2001 und 2010 gab es in den USA 32 Fälle. Wer sich ansteckt, hat kaum eine Überlebenschance. Eine Woche nach der Infektion zeigen sich die ersten Symptome, spätestens zwei Wochen später sind die Opfer in der Regel tot.
“Diese Infektion ist eine der schlimmsten, die ich kenne”, sagt laut CNN Dr. Dirk Haselow vom Gesundheitsministerium des US-Bundesstaats Arkansas. Nur dreieimal sei es in den 50 Jahren gelungen, einen Menschen, der mit dem Gehirn fressenden Parasiten Naegleria fowleri infiziert war, zu retten.
Die Ärzte gehen davon aus, dass sich Zachary Rey in einem Tümpel neben dem Haus der Familie in Labelle angesteckt hat. Nach der Erkrankung nahmen die Ärzte eine Gehirnoperation vor, bei der sie den Parasiten fanden.
Die Familie des Zwölfjährigen hatte noch Hoffnung, weil eine experimentelle Arznei an ihm ausprobiert wurde. Diese hatte zuvor einem Kind in Arkansas das Leben gerettet. Kali Hardig, das gerettete Kind, kann mittlerweile wieder einige Wörter schreiben, aufstehen und sogar ein wenig Baseball spielen. Für den kleinen Zachary Rey gibt es diese Hoffnung mittlerweile nicht mehr.