Auch Diplomaten bei den Vereinten Nationen sollen Versicherungsbetrug begangen haben. Foto: Wikipedia

Auch Diplomaten bei den Vereinten Nationen sollen Versicherungsbetrug begangen haben. Foto: Wikipedia

New York (US-Bundesstaat New York) – Russische Diplomaten sollen in New York City regelmäßig die amerikanische Krankenversicherung Medicaid betrogen haben. Der Schaden: rund 1,5 Millionen Dollar. Weil die Täter Diplomaten und ihre Familienangehörigen sind, können sie aber wohl nicht strafrechtlich verfolgt werden.

Wie die New York Times schreibt, sollen die Diplomaten und ihre Frauen regelmäßig Vergünstigungen durch die Krankenversicherung beantragt haben.

Dabei habe es sich um einen “kühnen Betrug, orchestriert durch Offizielle am russischen Konsulat in New York und der Vertretung bei den Vereinten Nationen” gehandelt, so die Staatsanwaltschaft gegenüber der Zeitung. “Diplomatie sollte dazu dienen, sich in die Hand zu reichen, und nicht dazu, Taschendiebstahl zu begehen”, sagte demnach Staatsanwalt Preet Bharara.

49 frühere oder aktuelle russische Diplomaten und ihre Ehefrauen sind angeklagt. Sie sollen einen Schaden von 1,5 Millionen Dollar angerichtet haben.

Nach Angaben der Zeitung wurden zwischen 2004 und 2013 63 Babys in die Familien von russischen Diplomaten geboren. 58 Geburten -also 92 Prozent – wurden finanziell von Medicaid unterstützt. Dabei machten die 49 Angeklagten falsche Angaben zu ihren Einkommen, um ein Anrecht auf die Unterstützung zu haben. Die Diplomaten reichten eine Bestätigung ihres Vertretung zu ihrem Einkommen ein.

Diplomaten genießen Immunität

Der zweite Sekretär Russlands bei der UN gab zum Beispiel an, dass niemand in der Familie Einkommen beziehe, obwohl er tatsächlich ein Gehalt von 60.000 Dollar bezogen habe. Er erhielt 21.000 Dollar aus dem Medicaid-Programm. Laut der Staatsanwaltschaft hätten die Diplomaten zugleich “Zehntausende Dollar für Luxusgüter ausgegeben”.

Laut New York Times würden die meisten Versicherungsbetrügereien durch russische Einwanderer begangen. Brighton Beach im Stadtteil Brooklyn habe die meisten Fälle von Betrug in den USA.

Die Angeklagten werden sich vermutlich nicht zur Rechenschaft ziehen müssen. Die meisten von ihnen leben nicht mehr in den USA, zugleich genießen sie diplomatischen Schutz.

Die russische Regierung zeigte sich überrascht und verärgert. “Wir haben viele Vorwürfe gegen amerikanische Diplomaten in Moskau, aber machen sie nicht öffentlich”, sagte der stellvertretende Außenminister Russlands, Sergei Ryabkov. Zu den Vorwürfen wollte er sich nicht äußern.

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*

Du kannst folgende HTML -Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>

Current month ye@r day *