Winnipeg (Kanada) – Am 25. September 2011 machte James Sinclair (damals 14) den Fehler seines Lebens! Er erschoss einen fremden aus Rache, weil er dachte, es handele sich um ein rivalisierendes Gangmitglied. Jetzt, 2 Jahre später, wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
“Ich habe es getan, weil ich meinen Freund rächen wollte”, sagte Sinclair. Er schoss auf den 20-jährigen David Vincett und ließ ihn auf der Straße liegen – der Mann verblutete.
Tage vor dieser tödlichen Verwechselung wurde Sinclairs Freund Clark “Clarky” Stevenson (15) erstochen. Stevenson gehörte zu lokalen Gang “Indian Posse” (IP). Die Polizei mutmaßte, dass der Junge sterben musste, weil er sich mit eben jenen Gangstern eingelassen hatte. Ein Mitglied der Gang “Most Organized Brothers” (MOB) soll ihn ermordet haben.
Auch Sinclair soll Verbindungen zu IP gehabt haben. Sinclair war gerade wegen kleiner Delikt aus dem Jugendgefängnis entlassen worden. Nachdem er vom Tod seines Freundes erfahren hatte, wollte er Rache. Er kaufte sich laut dem kanadischen Medium “ Winnipeg Freepress ” und 28 Patronen – woher Waffe und Munition kamen, prüft die Polizei noch. Dann ging er dahin, wo Menschen sind. Freunden soll er noch gesagt habem. dass er “jemanden in dieser Nacht erschießen” werde. Es traf David Vincett.
Vor dem Richter sagte Sinclair, dass er einen “Guppy” – so nennen die IP-Mitlgieder ihre Rivalen – erschießen wollte. Vincett allerdings hat keine Verbindung zu MOB. Doch laut seiner Mutter trug er die Farben Schwarz und Weiß – die Faben der Gang -, um nicht von der Gruppe verfolgt zu werden.
Unklar bei den Ermittlungen ist allerdings folgender Wortwechsel zwischen Opfer und Mörder vor der Tat: Sinclair soll sich, bevor er den tödlichen Schuss abgab mit “IP” vorgestellt haben. Vincett soll “MOB K-P” (Indian Posse Mörder) geantwortet haben. Hatte sich Vincett bewusst als Gangmitlgied ausgegeben?
Nach dem Wortwechsel soll Sinclair seinen Revolver gezogen haben, Vincett rannte los. Sinclair setzte ein Knie auf den Boden, nahm die Waffe in beide Hände, zielte auf den rennenden Vincett und drückte ab – die Kugel traf den 20-Jährigen in den Hinterkopf.
Nach der Tat ging Sinclair, versteckte den Revolver unter der Veranda. Seiner Familie erzählte er vor der Tat und dass er seinen Freund gerächt hatte. Ein Verwandter suchte die Waffe und versteckte sie. Ein anderes Familienmitglied nahm die Kleidung des Jungen und steckte sie in den Müll.
Erst als sich Familienmitglied an einen von Sinclairs Lehrern wendete und die Tat gestand, wurde Sinclair festgenommen. Er zeigte sich kooperativ und half den Ermittlern, den Tod Vincetts nachzustellen.
Verteidiger Darren Sawchuk zur Tat: Stevensons Tod war wie Brandbeschleuniger, der auf den Ärger gekippt wurde, den Sinclair verspürt hatte. “Aber das ist die Realität für viele junge Menschen in unserer Stadt”, sagte er weiter.
Sinclair muss jetzt lebenslänglich ins Gefängnis, eine Bewährung kann er erst am 28. September 2018 beantragen. Dann ist er 23 Jahre alt und wird die Hälfte seines jungen Lebens in Gefängnissen verbracht haben.