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Anne Terhune aus El Cajon, einem Vorort von San Diego, war am Dienstag verschwunden. Die Bücherei, die sie besuchen wollte, ist nur 15 Minuten entfernt. Stattdessen landete sie nach Angaben des US-Nachrichtensenders NBC News in einer Schlange mit Autos – am Grenzübergang nach Mexiko.
“Es begann zu regnen, und ich konnte nicht richtig sehen, was vor sich ging. Also fuhr ich nach Mexiko”, erzählte sie. Die deutlichen Schilder, die auf die mexikanische Grenze hinwiesen – die sah sie nicht. So landete sie in Tijuana auf der anderen Seite der Grenze.
Dumm nur, dass die Frau weder Geld noch ein Telefon dabei hatte. Noch dümmer: Sie hatte auch kein Benzin im Tank und musste den Wagen stehen lassen, um Benzin von einer Tankstelle zu bekommen. Als sie zurückkehrte, war der Wagen gestohlen.
Am der Tankstelle halfen ihr ein paar Männer mit Enchiladas aus, und sie schlief ein.
Was an den folgenden Tagen passierte, weiß die Frau nicht mehr so genau: Ein Hotel wollte ihr kein Zimmer geben, weil sie kein Geld hatte. Sie versuchte Zuhause anzurufen, aber sie kam nicht durch.
Vier Tage, nachdem sie auf dem Weg in die Bücherei verschwunden war, brachte sie endlich ein mexikanischer Polizist nach Hause in den USA. “Alle waren so emotional und angespannt”, kommentierte Terhune. “Ich dachte, alle wären fröhlich, weil ich wieder Zuhause bin.”
Den Weg in die Bücherei wird die Frau hoffentlich nicht nochmal vergessen.
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Warum der Kalender? “Bibliotheken sind einzigartig. Sie bewahren Geschichte und Traditionen, bekämpfen Zensur und bewahren modernste Lernumgebungen”, erklärt die Rhode Island Library Association auf ihrer Webseite, auf der man den Kalender auch bestellen kann (15 US-Dollar innerhalb der USA, Verkaufspreis für Deutschland auf Anfrage). Genauso würden Tätowierungen Geschichte bewahren und gegen Normen verstoßen.
Viel wichtiger für die Bibliothekare, die an dem Fotoshoot teilgenommen haben (zehn Frauen, zwei Männer): “Bibliothekare sind nicht mehr die Klischee-haften alten, grauen Damen”, sagt Coolen LeComte, das “Mai Mädchen” in dem Kalender. Ein wenig nerdy ist sie allerdings schon: Sie hat die roten Schuhe tätowiert, die in “Wizard of Oz” eine Rolle spielen. Auf dem Foto ist sie zu sehen, wie sie den “Zauberer von Oz” von Lyman Frank Baum liest. LeComte war Ideengeber des Kalenders, nachdem sie von einer ähnlichen Idee im Nachbar-Staat Massachusetts gehört hatte.
Cover Girl ist Emily Grace Mehrer, die ein Tattoo auf ihrem Finger hat. Sie ist Mitorganisatorin des Kalender, der es vielleicht mit deutschen Jungbäuerinnen-Kalendern aufnehmen kann, aber für Tattoo-Fans interessant sein dürfte. Und auch sie stellt klar, dass Bibliotheken ganz anders sind als man denkt. “Für viele Gemeinden sind sie ein Ort der Technologie.”
Der Erlös aus dem Verkauf der Kalender geht an die Bibliotheken von Rhode Island.
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